Flusswelt 1 - Die Flusswelt der Zeit by Philip José Farmer

Flusswelt 1 - Die Flusswelt der Zeit by Philip José Farmer

Autor:Philip José Farmer [Farmer, Philip José]
Die sprache: deu
Format: epub


15

Man brachte sie in ein Gebäude, das hinter einer Umzäunung aus Palisaden lag. Jeder Schritt, den Burton machte, erzeugte in seinem Kopf einen dumpfen Schmerz. Obwohl seine Schulterwunde ebenso wie seine Verletzung an der Brust aufgehört hatten zu bluten, taten sie noch immer weh. Die Festung, zu der man sie führte, war ebenfalls aus Pinienstämmen errichtet worden. Sie verfügte über ein zweites Stockwerk und war schwer bewacht. Man führte die Gefangenen durch ein gewaltiges, aus mächtigen Stämmen gefertigtes Tor, hinter dem sich ein zwanzig Meter langes, grasbewachsenes Gelände erstreckte. Durch ein weiteres Tor betraten sie schließlich einen Saal, der zehn Meter breit und achtzehn Meter lang war. Außer Frigate, der zu schwach war, um sich noch auf den Beinen halten zu können, blieben sie vor einem großen, runden Eichentisch stehen. Es war kühl und dunkel. Die Gefangenen blinzelten und stellten fest, daß an dem Tisch vor ihnen lediglich zwei Männer saßen.

Mit Speeren, Knüppeln und Äxten bewaffnete Wachen waren jetzt überall. Am Ende des Saales führte eine hölzerne Treppe nach oben auf eine Galerie.

Hinter den hohen Geländern drängten sich Frauen, die neugierig zu ihnen herunterblickten.

Einer der beiden Männer am Tisch war untersetzt und muskulös. Sein Körper war stark behaart, während Augen und Nase etwas Adlerhaftes hatten. Der andere war größer, hatte blondes Haar und – soweit das in dem schlechten Licht erkennbar war – helle Augen. Sein Gesicht war breit und wirkte teutonisch. Ein kleiner Bauch und die verwitterten Gesichtszüge deuteten darauf hin, daß er zu sehr dem Alkohol frönte, den die Grale seiner Sklaven ihm lieferten. Er schien auch ein Freund guten Essens zu sein.

Frigate hatte sich zunächst auf dem Grasboden niedergelassen, wurde aber auf ein Signal des Blonden hin sofort wieder hochgerissen. Frigate blickte den blonden Mann an und sagte: »Sie sehen aus wie eine jüngere Ausgabe von Hermann Göring.«

Dann schrie er auf und fiel auf die Knie. Einer der hinter ihm stehenden Männer hatte mit dem stumpfen Ende seiner Lanze zugeschlagen.

In englischer Sprache und einem hörbaren deutschen Akzent sagte der Blonde: »Hört auf damit, bis ich euch entsprechende Befehle gebe. Laßt sie reden.«

Er musterte seine Gefangenen mehrere Minuten lang und meinte schließlich: »Ich bin Hermann Göring.«

»Wer ist Hermann Göring?« fragte Burton.

»Ihr Freund kann Ihnen das später erzählen«, sagte der Deutsche. »Falls es ein Später für Sie gibt. Ich empfinde allerdings keinen Zorn wegen des Kampfes, den Sie uns lieferten, ganz im Gegenteil. Ich mag Menschen, die gut zu kämpfen verstehen. Ich kann zudem jederzeit Leute gebrauchen, die so gut wie Sie mit Lanzen umgehen können. Ich mache Ihnen ein Angebot. Kämpfen Sie auf meiner Seite, und ich biete Ihnen neben genügender Nahrung, gutem Alkohol, Tabak und Frauen alle Annehmlichkeiten, die das Leben anzubieten hat. Die Alternative dazu lautet: Ihr werdet für mich als Sklaven arbeiten.«

»Für uns«, warf der andere Mann in gebrochenem Englisch ein. »Du vergißt, Hermann, daß ich darüber genauso viel zu bestimmen habe wie du.«

Göring lächelte, kicherte und sagte schließlich: »Natürlich! Wie konnte ich das nur vergessen. Also gut, für uns. Wenn ihr schwört, uns zu



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.